Erfreut Euch an Goethe („Habe nun ach . . .“), Weinheber („Wa neet Wien, wann neet durt, wo ka Gwirkst is, ans wurt . . . “) oder J.P.O. („Marandjosef, wias in mir spukt . . .“) und all den anderen Großen der Literatur.
Liebe Literaturcaféfreunde!
Das nächste Literaurcafé findet am Montag. 23.5. statt.
Gedachtes Thema: Lyrik des an der rauen Nordsee beheimateten Dichters Theodor Storm: gewaltig und lieblich zugleich.
Hier zwei unvergleichliche Proben seiner Kunst:
Die Stadt
Am grauen Strand, am grauen Meer
Und seitab liegt die Stadt;
Der Nebel drückt die Dächer schwer,
Und durch die Stille braust das Meer
Eintönig um die Stadt.
Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai
Kein Vogel ohn Unterlass;
Die Wandergans mit hartem Schrei
Nur fliegt in Herbstesnacht vorbei,
Am Strande weht das Gras.
Doch hängt mein ganzes Herz an dir,
Du graue Stadt am Meer;
Der Jugend Zauber für und für
Ruht lächelnd doch auf dir, auf dir,
Du graue Stadt am Meer.
Die Nachtigall
Das macht, es hat die Nachtigall
Die ganze Nacht gesungen;
Da sind von ihrem süßen Schall,
Da sind in Hall und Widerhall
Die Rosen aufgesprungen.
Sie war doch sonst ein wildes Kind;
Nun geht sie tief in Sinnen,
Trägt in der Hand den Sommerhut
Und duldet still der Sonne Glut
Und weiß nicht was beginnen.
Das macht, es hat die Nachtigall
Die ganze Nacht gesungen;
Da sind von ihrem süßen Schall,
Da sind in Hall und Widerhall
Die Rosen aufgesprungen
Erfreuet euch der Dichtkunst!
Liebe Grüße und auf Wiedersehen
Pepus